Theaterstücke

»Lachhaft. Blödsinn, nichts als Gerüchte. Das ist doch bloß ein Vorwand, um uns von hier fernzuhalten. Was glaubst du denn – dass das Fleisch auf dem Teller leuchtet?« (Leonid Kowalenko)

Big Game: Großwild – Das große Spiel

Eine Satire in 3 Akten von Wolfgang Gerlach. Nach der Erzählung Big Game von T.C. Boyle.

Informationen zu diesem Theaterstück bei www.wolfgang-gerlach-theatertexte.de

In der Zone (2011)

T.C. Boyles Erzählung In der Zone in einer Bühnenfassung des Theaters der Stadt Aalen

Sie werde Knochenkrebs bekommen, sagte man ihr. Die Mäuse seien Ungeheuer, so groß wie Hunde, und sollte sie in ihrem Garten Tomaten oder Gurken pflanzen, so werde sie nichts davon essen können, weil die Erde voller Gift sei. Und die Steinpilze, die sie so liebte? Die seien am schlimmsten. Die speicherten das Gift, das sich in ihrem Körper anreichern und strahlen und sie töten werde. Ob sie das denn wirklich wolle? Ob sie denn verrückt sei? Nein, keineswegs. Und als sich ihr nach beinahe drei Jahren in einer menschenunwürdigen Wohnung in einem heruntergekommenen Wohnblock für Evakuierte in Kiew die Gelegenheit bietet, in ihr verlassenes Dorf zurückzukehren, zögert Mascha keinen Augenblick. Sie packt ihren Koffer, nimmt ihren Nachbarn Leonid an der Hand und geht zurück in die Zone.

T. C. Boyle erzählt von der Unfassbarkeit atomarer Verseuchung. Das Theater der Stadt Aalen zeigt mit In der Zone die zweite Uraufführung einer Erzählung des bekannten amerikanischen Romanciers. Dauer der Aufführung: ca. 45 Minuten

Darsteller: Claudia Sutter (Mascha), Alexander Wilß (Leonid), Max Rohland (Nikolai, Maschas Sohn), Stephan Weigelin (Nachbar), Alexandra Ehrlich (Nachbarin), Jenna Bertele, Noah Gahl, Karina Köhnlechner, Nicolas Brunotte (Nachbarskinder), Nadine Adrian mit Bandit, Corinna Holz mit Emba (Hundeführerinnen) | Inszenierung: Katharina Kreuzhage | Bühne: Ariane Scherpf | Kostüme: Vânia Oliveira | Dramaturgie: Johannes Frohnsdorf, Sebastian Schachtschneider | Musikalische Einrichtung: Katharina Kreuzhage, Alexander Wilß | Regieassistenz: Aline Bosselmann, Nikolaos Boitsos | Regiehospitanz: Sarah Kohm | Ausstattungsassistenz: Janina Ellinger, Torben Kovarik | Ausstattungshospitanz: Robert Epple | Leiter Bühnentechnik: Fred Wahl | Bühnentechnik: Martin Obele, Holger Fried, Heinz Rieger, Kevin Sierra Eifert, Dirk Trinkner | Tontechnische Einrichtung: Daniel Schiffner | Schneiderei: Ingrid Kühlhorn, Petra Temizsoy | Aufführungsrechte: Mohrbooks AG, Zürich | Übersetzungsrechte: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG | Foto: Marcel Diemer

Das wilde Kind (2010)

T.C. Boyles Erzählung Das wilde Kind in einer Bühnenfassung des Theaters der Stadt Aalen

Was bleibt vom Menschen, wenn Erziehung und Kultur wegfallen? Gibt es so etwas wie ein »natürliches Artverhalten«, einen »präkulturellen Zustand«? Der Mensch, befreit von menschlicher Gesellschaft, ist das ein Monstrum ohne Moral? Im Jahr 1797 greifen Bauern im Süden Frankreichs ein wildes Kind auf. Völlig verdreckt, mit Narben übersät und keiner Sprache mächtig, wird es zunächst wie ein Tier gefangen und dann nach Paris gebracht, wo der Pädagoge Jean Itard sich des verwilderten Jungen annimmt, um die Frage nach der menschlichen Natur zu klären. Er versucht, dem Kind Sprache und Tischmanieren beizubringen, traktiert es mit unzähligen Experimenten — und erreicht am Ende fast nichts. Victor, wie der Wilde genannt wird, überlebt seine Erzieher und Peiniger um viele Jahre und bleibt was er war: ein wildes Kind.

Das Theater der Stadt Aalen zeigt als Uraufführung die Dramatisierung der 2010 erschienenen Erzählung von T. C. Boyle. Aufführungsdauer: 50 Minuten

Darsteller: Max Rohland (Victor/Sprecher), Alexander Wilß (Doctor Itard), Alexandra Ehrlich (Madame Guérin) | Inszenierung: Katharina Kreuzhage | Ausstattung: Ariane Scherpf | Dramaturgie: Sebastian Schachtschneider | Regieassistenz: Fridolin Weiner | Dramaturgieassistenz: Nina Eichhorn | Leiter Bühnentechnik: Fred Wahl | Bühnentechnik: Martin Obele, Holger Fried, Heinz Rieger, Kevin Sierra Eifert, Dirk Trinkner | Tontechnische Einrichtung: Kevin Sierra Eifert, Daniel Schiffner | Schneiderei: Ingrid Kühlhorn | Aufführungsrechte: Mohrbooks AG, Zürich | Übersetzungsrechte: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

Drop City Nord (2004)

T.C. Boyles Roman Drop City in einer Bühnenfassung des Hildesheimer/ Hamburger Theater Plan B.

Als Nachkommen der Hippie-Kommunarden taucht das Ensemble in die Geschichte ihrer Freak-Eltern ein und vollzieht den Niedergang eines Lebenstraums nach: Eine Hippie-Kommune im sonnigen Kalifornien Mitte der 70er Jahre – ein Sammelbecken für Aussteiger, die auf die Plastikgesellschaft da draußen pfeifen, alles lieber etwas ruhiger angehen lassen wollen und den Idealzustand von freier Liebe, Drogen und Naturverbundenheit suchen. »Keine Männer, keine Frauen – nur Kinder!« steht auf dem Schild am Eingang zur Drop City Ranch. Aber wenn das so einfach wäre! Tatsächlich droht die naive Gesellschaft längst in Müll, hohlen Phrasen und Scheiße zu versinken. Wie angenehm ist das Aussteiger-Leben doch, solange sich in zehn Kilometer Entfernung ein Supermarkt befindet. Dies bemerkt die Kommune erst, als die bürgerliche Außenwelt ihre Flucht erzwingt.  Ausgerechnet Alaska soll nun zum Glück verheißenden Notnagel werden, denn da wird man in Ruhe gelassen und kann in Einklang mit der Natur leben. Getarnt als die Rockband The Grateful Dead überqueren die Freaks in einem mit Drogen vollgepackten Bus die Grenze und begeben sich schließlich in eine unbarmherzige Welt, in der Easy Going ein Fremdwort ist und die Gemeinschaft auf eine harte Probe gestellt wird.

Darsteller: Sarah Bühlmann, Vivien Bullert, Oliver Dressel, Thomas Esser und Hartmut Fiegen | Regie: Karl-Heinz Ahlers | Bühne: Marcel Weinand | Kostüme/Maske: Jeannine Simon | Musik: Thomas Esser | Video/Sound: Steffen Dost | Licht: Kirsten Rohloff und Marcel Weinand | Grafik & PR: Andreas Lippelt | Foto: Andreas Hartmann | Das Theater Plan B gründete sich im Jahre 1996 aus dem Studiengang »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« in Hildesheim. Der Kern des Ensembles besteht aus den Theatermachern Karl-Heinz Ahlers, Thomas Esser und Hartmut Fiegen.

Wir sind Nordländer (1999)

Eine Kurzgeschichte von T.C. Boyle, Szenen aus der Edda und Musik von Richard Wagner

Wir sind Nordländer, verwegen und furchtlos. Wir fahren über die schwarzen Wogen in unseren schnittigen, geschmeidigen Booten und gehen auf Raubzug. Wir sind Nordländer, hart wie Stein. Zumindest einige von uns … (aus der Kurzgeschichte Wir sind Nordländer von T.C. Boyle)

Aufgeführt wurde das Stück am Samstag, den 9. Januar 1999, in der Nachtkantine des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Nach Auskunft von Regisseur Jasper Brandis war die Aufführung von »Wir sind Nordländer« ein erfolgreicher und äußerst unterhaltsamer Spaß. Es soll noch einmal kurz in Hannover aufgeführt worden sein, danach leider nicht wieder.

Darsteller: Bernd Grawert und Oliver Masucci | Regie: Jasper Brandis | Ausstattung: Annette Kurz | Helme: Kate Lloyd-Hughes | Foto: Jasper Brandis