Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Beate Walz

 

An diesem vielversprechenden Abend nach St. Patty’s Day und drei Tage jenseits der Iden des März kann ich berichten, dass ich wetterbedingt ein klein wenig wehleidig bin. Und nein, wildes Feiern ist nicht die direkte Ursache dieses Unwohlseins, eher eine heimtückische Mikrobe, die ich mir wohl vor drei oder vier Tagen eingefangen habe: Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen. Ich hoffe, dies ist nicht der Auftakt zu Hansen’s Disease (Lepra), da ich sehr an meinen Knorpeln hänge, speziell an meiner Nase. Jedenfalls war die St. Patty’s Feier reduziert auf ein winziges Gläschen Whiskey, natürlich nur als Unterstützung für meine weißen Blutkörperchen gedacht, die den Kampf aufgenommen haben, und die Erkrankung zwang mich, jeden Tag ein wenig länger an meinem Tisch zu sitzen. Dadurch hat Talk Talk einen Umfang von 355 Seiten bekommen, und ich bin ein halbes Kapitel davon entfernt, das Hauptquantum des Buches zu vollenden, was dann Fertigstellung von Teil fünf wäre. Jeder der fünf Parts ist in sechs Kapitel unterteilt, und der sechste Teil wird nur drei enthalten. Ich nehme an, falls Gesundheit und die Schicksalsgötter es erlauben, innerhalb von einem Monat oder vielleicht sechs Wochen damit fertig zu sein, zumindest in Rohform. Wir werden im Herbst nächsten Jahres oder vielleicht auch sehr früh im darauffolgenden Jahr publizieren.
     Weitere Neuigkeiten: Ich lausche Bebo y Cigala, ich lese Collapse am Kamin, lasse es mir gutgehen, wäre nicht das nasale Tröpfeln. Ich habe die Korrekturen für Zähne und Klauen zurückgeschickt, und wir sollten die ARC für Juni erwarten, will ich meinen (und wie ihr aus der Anlage ersehen könnt, haben wir – der illustre Paul Buckley, der unnachahmliche Paul Slovak und ich uns für ein Umschlagbild entschieden). Und wir erwägen für die Rückseite eine Ganzaufnahme, wie neulich in der Weltwoche erschienen. Wo wir gerade beim Thema Deutschland sind: Meine hilfreichen Freunde beim Hanser Verlag berichten, dass The Inner Circle oder Dr. Sex, wie der Titel in der deutschen Edition lautet, hoch in den Bestsellerlisten eingestiegen ist. Fein. Sehr fein. Während ich an besagtem Kamin sitze, es weiterhin regnet, überfliege ich die Korrekturen zu Der Fliegenmensch (dreizehn Kurzgeschichten, ich hatte mich verzählt, mit einem Nachwort des Autors als zusätzliche Attraktion). Schlussendlich, wie bereits im Message Board erwähnt, ist zu berichten, dass die letzte der Kurzgeschichten aus Zähne und Klauen, The Swift Passage Of The Animals, in der aktuellen April-Ausgabe des Playboy erschienen ist.
     Und das war es, abgesehen von Film-Neuigkeiten (ist im Message Board nachzulesen) – und ich hoffe alsbald die alten Infos in der Filmsektion meiner Website zu aktualisieren. Milo droht damit, den kompletten Band Wenn der Fluss voll Whisky wär hier einzustellen (da bleibt Euch die Luft weg, was?), und mich hat man engagiert, um die ungekürzte Audio-Version von Zähne und Klauen für Recorded Books aufzunehmen. Das bedeutet, in diesem Sommer einige Zeit im Studio zu verbringen, aber ich bin dabei, wenn ich es einrichten kann. Ich weiß nicht, ob ich es Euch erzählt habe, entweder hier bei den News oder im Message Board, aber kürzlich hörte ich ein Band von der kürzlich verstorbenen Carol Shields, die meisterlich ihren exquisiten Roman las, Larry’s Party, und ich war tief bewegt, die Stimme der Autorin zu hören, für die Nachwelt bewahrt. Also fragte ich, ob ich die Aufnahmen für die neuen Storys selber übernehmen könnte, nicht notwendigerweise ein memento mori – ich denke, die Erkältung ist nicht ganz so schlimm, wenigstens zu dieser Jahreszeit – eher im wahrsten Sinne ein grenzenloses Vergnügen.
     Tja, zurück zu Kamin und heißer Hühnerbrühe. Ciao.


Im Original erschien der Text am 18. März 2005 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Beate Walz.