Von T. Coraghessan Boyle
Deutsch von Ulrich Tepelmann
Die große Neuigkeit hier (zumindest für mich) ist, dass ich den neuen Roman Blue Skies am 9. Januar fertiggestellt, ihn noch einmal gelesen, überarbeitet und an meinen Agenten geschickt habe. Der Roman spielt, wie schon Ein Freund der Erde, in der nahen Zukunft und handelt, wie jenes Buch aus dem Jahr 2000, vom Klimawandel, dem Massensterben unserer Mitgeschöpfe und einem Himmel, der weniger heiter als bedrückend ist. Leider gibt es darin keine Hyänen oder Löwen, aber Maclovio Pulchris wird erwähnt, und Reptilien und Insekten, insbesondere Blutsauger, stehen im Mittelpunkt. Es ist natürlich eine Komödie, wenn auch eine etwas düstere. Außerdem habe ich die dreizehn neuen Geschichten von I Walk Between the Raindrops, die im Laufe des Jahres bei Ecco erscheinen werden, einer letzten Überarbeitung unterzogen. Noch bevor das Buch erscheint, werdet Ihr Gelegenheit haben, einige dieser neuen Storys in Magazinen zu lesen, darunter auch meine COVID-Geschichte (geschrieben im März 2020, bevor wir wirklich wussten, was uns bevorstand). Sie trägt den Titel The Thirteenth Day und wird demnächst im Esquire veröffentlicht.
Nun gut. Das sind also eine ganze Menge Neuigkeiten, aber das Wichtigste für mich ist im Moment der Berg der Langeweile, den ich in den kommenden Wochen erklimmen muss, weil das nächste Projekt noch nicht einmal am Horizont zu sehen ist. Ich weiß, ich weiß: Urlaub machen, richtig? Es juckt mich in den Fingern, einen Roadtrip zu machen, mal was anderes zu sehen und zu tun, aber Omikron steht mir im Weg. Zum jetzigen Zeitpunkt beabsichtige ich immerhin, wenn möglich, die verschiedenen Auftritte, die wegen Delta verschoben wurden, wahrzunehmen, sodass ich ab März herumfliegen werde, um live vor Publikum aufzutreten. Ich werde Euch darüber auf dem Laufenden halten, wenn wir dem Ganzen näherkommen. Aber zurück zur Langeweile. Ja, ich erfreue mich jeder Menge Liebe von Frau B., den Haustieren und dem Rest der Familie, und ich habe Bücher und Filme und Wein, Wein, Wein sowie den Strand und die Berge (wenn Ihr mir auf Twitter folgt, könnt Ihr meinen täglichen Fortschritt durch die wechselnden Konturen des ambulanten Lebens verfolgen), aber ich fühle mich nicht richtig wohl, wenn ich nicht aktiv schreibe. Also: Wir werden sehen.
Bis dahin hinterlasse ich Euch das Bild von einem dieser Blutsauger, die in Blue Skies eine wichtige Rolle spielen. Hör auf zu jucken. Das ist genau die Kreatur (Ixodes scapularis), die mich letztes Jahr um diese Zeit angegriffen und mir große Schmerzen bereitet hat, was natürlich im Sinne von tiefstem Voodoo und ungebremstem Woo-Wooismus darauf hindeutete, dass sie eine Hauptrolle in meinem neuen Roman erhalten sollte. Ist das geheimnisvoll genug für Euch? Zu gegebener Zeit wird alles enthüllt. Ciao fürs Erste.
Im Original erschien der Text am 25. Januar 2022 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann.