Von T. Coraghessan Boyle
Deutsch von Ulrich Tepelmann
Neulich bin ich losgezogen und habe drei Kürbisse gekauft, Sinnbilder der bevorstehenden Jahreszeit. Herrlicher, für diese Zeit untypischer Regen ist für heute angesagt, wenn auch nur ein oder zwei Tröpfchen, und die Temperatur soll um zehn Celsiusgrade fallen. Was bedeutet, dass ich endlich die Gelegenheit bekomme, mich an einigen Ästen von dem Treibholz zu erwärmen, das ich wie besessen am Strand aufgesammelt habe, seit die gewaltigen Stürme im letzten Winter uns das ganze Zeug aus dem Ozean beschert haben. Wie ich in meinem letzten Eintrag berichtet habe, war der vergangene Sommer überaus erholsam für mich (nach den Strapazen der Blue-Skies-Touren), aber ich bin bereit für den Wechsel der Jahreszeiten. Besonders für den Winter, wenn wir relativ sicher vor Waldbränden sind. Bis dahin singe ich ein Hosianna auf den bedeckten Himmel. Bleibt dran. Ich habe einen nassen Winter bestellt, aber mit gemächlich fallendem Regen und ohne diese schrecklichen Felsabbrüche und Schutt-Anspülungen (siehe América und Ein Freund der Erde).
Nun zu den Neuigkeiten: Ich habe gerade erfahren, dass der Hanser Verlag die deutsche Übersetzung von I Walk Between the Raindrops im Mai 2024 herausbringen wird und dass die Büchergilde Gutenberg diesen Herbst ihre Ausgabe von Blue Skies veröffentlicht. Noch nichts Neues über die drei letzten der sechs neuen Erzählungen, aber ich werde euch auf jeden Fall darüber unterrichten, wann und wo sie erscheinen. Wir können jetzt ebenfalls anfangen, über die Verfilmung von Blue Skies nachzudenken, jetzt wo der Streik der Drehbuchautoren endlich vorüber ist. Das Projekt liegt seit der Veröffentlichung des Buches auf Eis, trotz der Tatsache, dass das Drehbuch (von meiner Tochter, Kerrie Kvashay-Boyle) fertig bereit liegt. Obwohl ich mit den Filmversionen meiner Bücher nichts zu tun habe (mein Job ist es, Belletristik zu schreiben), finde ich es toll zu sehen, wie sie auf der großen Leinwand und dem kleinen Bildschirm umgesetzt werden. Ich warte auch darauf, dass einige andere Projekte, die während des Streiks geruht haben, wieder hervorgeholt werden. Wenn das der Fall ist, lasse ich es euch hier wissen.
Mittlerweile mache ich das, wofür ich geboren bin: Prosa schreiben. Zur Zeit arbeite ich an einem neuen Roman, der sich noch in der Anfangsphase befindet, aber mir jetzt Tag für Tag mehr sein schemenhaftes Wesen offenbart. Was mich daran erinnert …
Okay. Basta. Jetzt erstmal Ciao.
Im Original erschien der Text am 30. September 2023 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann.