Die Entdeckung Amerikas. Liebeserklärungen an die US-Literatur

Diese Website ist den Büchern von T.C. Boyle gewidmet und vorbehalten. Heute müssen wir allerdings eine kleine  Ausnahme machen, wobei es es sich bei dem hier angepriesenen Buch zwar nicht um einen Roman oder Kurzgeschichtenband von T.C. Boyle handelt, wohl aber um ein Buch mit ganz viel T.C. Boyle darin.

Vor ein paar Tagen erschien im Verlag Andreas Reiffer die Anthologie Die Entdeckung Amerikas. Liebeserklärungen an die US-Literatur. Der Band enthält unter anderem ein Essay mit dem Titel Boylesque. Holger Reichard erzählt hier, wie er den Schriftsteller im Herbst 1996 in Göttingen erstmals live auf der Bühne erlebte, ihn wenige Jahre später in Hannover persönlich kennenlernte und wie es zur Entstehung von www.tcboyle.de kam sowie zu der bis heute andauernden Kooperation mit dem Schriftsteller. Natürlich wird auch sein Gesamtwerk beleuchtet.

Es ist nur eine von vielen interessanten literarischen Entdeckungsreisen, die in diesem Buch zu finden sind. Mit dabei ist auch unser Übersetzer Ulrich Tepelmann. Er beschreibt in seinem Beitrag, wie er zu Beginn der 1970er Jahre in den USA unterwegs war – auf den Spuren von Jack Kerouac. Unser Illustrator Karsten Weyershausen ist Mitherausgeber des Buches und ebenfalls einer der Autoren. Er erzählt, wie er Michael Chabon und Harlan Ellison für sich entdeckte. Und Renate Bojanowski, seit vielen Jahren fleißige Unterstützerin unserer Seiten, schildert ausführlich, wie sie in jungen Jahren die Werke von Raymond Chandler kennen- und lieben lernte – in der DDR, wo amerikanische Literatur nicht wirklich willkommen war.

Die kleine Aufzählung deutet es schon an: Auch die Entstehungsgeschichte von Die Entdeckung Amerikas hat viel mit T.C. Boyle zu tun. Die beteiligten Autorinnen und Autoren (insgesamt 16 an der Zahl) rekrutieren sich aus dem Umfeld des Bücherblogs wortmax, der einst den Namen Boylevard trug und aus www.tcboyle.de hervorging. Es lag nahe, T.C. Boyle um ein paar einleitende Worte für das Buch zu bitten, die sein Verhältnis zu seinem deutschsprachigen Lesepublikum beschreiben. Er lieferte sie umgehend und kurioserweise wählte er eine Anekdote zu seinem Auftritt 1996 in Göttingen.

»Das deutsche Publikum zeigt seine Begeisterung, im Unterschied beispielsweise zum englischen, sehr offen, und da ich es ja liebe, live aufzutreten, wird solch ein Auftritt dadurch sogar noch angenehmer. Im Jahr 1996 war ich auf Tour in Frankreich und Deutschland, und in Frankreich bekam ich eine Bronchitis. Als ich dann nach Göttingen als erste Station der Deutschland-Tournee kam, nahm mich eine Freundin mit in ihre Klinik, verabreichte mir eine Spritze und fuhr mich ins Theater, in dem der Auftritt stattfinden sollte. Physisch war ich an einem Tiefpunkt, aber als ich auf die Bühne kam, empfing mich das Publikum mit anhaltendem Beifall, und jetzt ratet mal: Ich fühlte mich sofort viel, viel besser.«

Von América bis Americanah

Neben den bereits erwähnten Schriftstellerinnen und Schriftstellern finden sich in dem Buch Entdeckungsgeschichten zu J.D. Salinger, Emily Dickinson, H.P. Lovecraft, Tomi Adeyemi, Chimamanda Ngozi Adichie, Paul Auster, James Lee Burke, Joey Goebel, Stephen King, Audrey Niffenegger, Ezra Pound und Thomas Pynchon. Wer sich für die seit 18. Oktober im Buchhandel erhältliche Anthologie interessiert, findet hier weitere Informationen.

Buchpräsentation in Braunschweig

Wer in oder in der Nähe von Braunschweig wohnt, sollte eigentlich herzlich eingeladen sein zur offiziellen Buchpräsentation am 2. Dezember 2021 im Universum-Kino. Leider wurde diese Veranstaltung wegen der sich verschärfenden Corona-Lage abgesagt. Sie soll aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Bereits gekaufte Tickets werden an der Kinokasse erstattet (oder können dem Kino gespendet werden).