Von Norm Sender
Wir sind wieder einmal zu Besuch auf der Frankfurter Buchmesse: Weil inzwischen so gut wie jeder große Verlag über eine Abteilung für Online-Marketing verfügt, irren wir dort nicht mehr unbeachtet zwischen grau melierten Traditionalisten umher, sondern treffen immer öfter auf Gleichgesinnte, die das, was wir auf und mit unserer Website treiben, gut einschätzen und bewerten können. Wohl auch deshalb kommen wir von den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt gar nicht mehr los.
Höhepunkt der Messe 2011 in Frankfurt ist trotzdem bzw. umso überraschender ein Treffen mit einem grau melierten Herrn: dem Boyle-Übersetzer Dirk van Gunsteren. Schon einmal waren wir ihm begegnet. Lange ist’s her. 2005 war es, im Schauspielhaus in Düsseldorf, nach einer Lesung von T.C. Boyle im Rahmen der Dr.-Sex-Tour. Damals hatten wir nur Zeit für einen kurzen Smalltalk.
Jetzt, im Herbst 2011 in Frankfurt, plaudern wir satte zwei Stunden miteinander und erfahren so einiges über die Arbeit an einer Boyle-Übersetzung und über die Arbeit von Literaturübersetzern ganz allgemein, während Alice Schwarzer am Nebentisch ebenfalls eine angestrengte Konversation führt und die zur Höchstform auflaufene Oktobersonne den Innenhof des Messegeländes in sommerliches Licht hüllt.
Im Mittelpunkt unserer Unterhaltung mit Dirk van Gunsteren steht natürlich der Roman Wenn das Schlachten vorbei ist. Anfang Februar 2012 erschien das Buch in deutscher Sprache.
Foto: Holger Reichard