Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Karsten Weyershausen

 

Das Wetter. Ich wusste, ich hätte es nicht durch das Schreiben von Ein Freund der Erde heraufbeschwören sollen, aber schaut, wir haben es überstanden, Leute. Als ich vor drei Wochen in Deutschland war, herrschte dort tiefster Winter, und dann kam ich Heim, um zu erleben, wie hier die hochsommerlichen, heißesten Temperaturen des Jahres die ganze glühende Landschaft in Brand setzten (der Text, den viele von Euch am 29. Oktober in der New York Times sahen, war meine Reaktion darauf – oder zumindest etwas davon), doch trotzdem: Das Wort »Brand« wird dem Schrecken der Feuerstürme nicht gerecht. Sagen wir lieber »verkohlt« wie in The landscape conflagrated. Wumm! Am Ende der Woche – an Halloween – wurde ich beinahe vom Monsun getötet, der den Highway 101 erreichte, während ich von meiner Klasse an der Universität heimdüste. Wäre es nur ein Grad kälter gewesen, hätte uns der hereinbrechende Winter den größten Temperatursturz in der Geschichte Santa Barbaras beschert. Wow! Und nun? Nun ist es bewölkt, leichter Regen plätschert, und die Schnecken mögen das. Ich mag es auch. Ich mag es so sehr, dass ich heute die letzte von mehreren Geschichten, die im Herbst 2005 erscheinen werden, fertigstellen konnte, ein Jahr nach Dr. Sex (das von den meisten meiner ausländischen Verleger schon erworben wurde, denn Übersetzungen benötigen Zeit. Übrigens heiße ich hiermit alle Ungarn und Bulgaren im Schützengraben willkommen). Die Geschichte heißt Up against the Wall und ich werde Euch im Message Board (von tcboyle.com) informieren, wo und wann sie erscheint. Und da wir schon vom Message Board sprechen: Wie dort schon richtig und köstlich angekündigt wurde (danke Darrell, Mott Cromby), erscheint diese Woche die erste Geschichte der neuen Kurzgeschichtensammlung im New Yorker. Sie heißt Tooth and Claw (dt. Zähne und Klauen). Viel Spaß damit.
     Aber es gibt noch eine Menge, Menge mehr. Wie viele von Euch wissen, ist Drop City unter den fünf Finalisten für den National Book Award und ich fühle mich sehr geehrt. Am 18. November werde ich mit den anderen Finalisten (auch für Lyrik, Kinderbücher und Sachbücher, glaube ich) zu einer Lesung in New York sein. Am 19. November findet die Ehrung statt. Ein paar Wochen später, am 2. Dezember, gebe ich eine kostenlose Lesung in Bakersfield, und Ende Dezember könnte ich in San Diego auftreten, um aus DoubleTakes zu lesen. Danach, im tiefsten Winter, werde ich für die Taschenbuchausgabe von Drop City auf eine 15-Städtetour gehen. Hier sind die Termine: 1/27: Santa Barbara; 1/29: Los Angeles; 2/1: Dallas; 2/2: Houston; 2/3: Galveston; 2/4: Austin; 2/9: San Francisco; 2/10: Napa; 2/11: Santa Cruz; 2/23: Ann Arbor; 2/24: Madison; 2/25: Kansas City; 3/1: Salt Lake City; 3/2: Albuquerque; 3/3: Boulder. Genaueres gibt’s im Message Board.
     So, das wäre es dieses Mal, Leute. Wenn wir entschieden haben, wo die neuen Geschichten The Doubtfulness of Water, Three Quarters of the Way to Hell und die bereits erwähnte Geschichte Up Against the Wall erscheinen werden, informiere ich Euch. Bis dahin, Tschüss.


Im Original erschien der Text am 09. November 2003 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Karsten Weyershausen.