Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Ulrich Tepelmann

 

Ich bin vom Berg herabgekommen auf Schwingen aus Stahl. Und was finde ich vor? Ein Tal der Tränen, einen ganzen Trog voll mit Enttäuschungen. Aber das war ja nur der Silvesterabend. Seitdem bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich wenigstens teilweise am Leben bin, und dass das denkende Wesen an der Tastatur tatsächlich an einem Roman arbeitet, egal, wie trostlos die Situation erscheinen mag. Für diejenigen unter Euch, die sich nach Neuigkeiten verzehren: Der New Yorker bereitet gerade die Korrekturfahnen für Meine Witwe vor, also erscheint die Erzählung wohl in den nächsten Wochen (Monaten?). Das wird die letzte der neuen Geschichten sein, die den Band Schluss mit cool bilden werden, und auch für einige Zeit die letzte, die in einer Zeitschrift erscheint.
     Ich habe mich gerade durch das Message Board gearbeitet, und ich finde, es ist lebendiger denn je. Ihr Messagistas erschafft da draußen eine ganze Welt voll geistreicher Boshaftigkeit; ich bin in aller Bescheidenheit dankbar dafür, dass ich den Anlass für all das darstelle. Ich hoffe, ich kann die Website bald updaten, und ich hoffe auch, dass ich Jamiesons Film von (basierend auf? inspiriert von?) Ein Freund der Erde hochladen kann. Bitte habt Geduld bis dahin. Neue Arbeit liegt an. Jetzt freue ich mich auf die Zeit hier in Santa Barbara, und dann im März vielleicht auf eine Tour in die Berge, um den Schnee zu genießen, der keine achtundvierzig Stunden nach meiner Abreise anfing in großen Mengen herunterzukommen. Unser Präsident – der richtige, nicht der Anwärter und Usurpator – hat den Sequoia Nationalpark zu einem nationalen Denkmal erklärt. Wenigstens bis auf Weiteres werde ich mich mit den Bäumen und den Eichhörnchen unterhalten können, ohne mich wie Tierwater aufführen zu müssen.


Im Original erschien der Text am 14. Januar 2001 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann.