Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Ulrich Tepelmann

 

Hier ist der Eintrag, den ich auf der Plattform »Goodreads« hochgeladen habe und den Mimi auf dem Message Board von tcboyle.com vor ein paar Tagen gepostet hat. Ich gebe ihn hier in voller Länge wieder, mit einem Nachtrag:

     Ich bin jetzt wieder zu Hause, nach einem zweimonatigen Aufenthalt in den Sierras, ein Aufenthalt, der sich ursprünglich mal weit in den Herbst hinein erstrecken sollte, vielleicht sogar bis zum Winter, eine Jahreszeit, die ich in dieser Höhe (2.200 Meter) sehr schätze. Jedoch wurde der Hund schwanger, und Frau B. und ich beschlossen für die Geburt der Welpen nach Santa Barbara zurückzukehren. Was werden sie sein? Hunde. Darüber hinaus wissen wir nicht. Die Mutter ist ein Puli, der mutmaßliche Vater (er blieb über Nacht) ein Scotchterrier, so dass es vielleicht auf eine völlig neue Rasse hinausläuft: Ein Pulotch. Auf der anderen Seite hat vielleicht ein Straßenköter namens Gabe seine Pfoten im Spiel gehabt, also wissen wir es erst im Moment der Niederkunft. Pöter?
     In der Zwischenzeit, Mittwoch vor einer Woche, erwachten wir in den Bergen durch einen triumphales Kojoten-Konzert, um vier Uhr morgens. Die hier herrschende Bande hatte, so nehmen wir an, den Köter aufgespürt und ein Festmahl mit ihm veranstaltet. Geburt und Tod: Ist das nicht der Lauf der Welt? Da wir gerade davon sprechen, zumindest von dem Teil mit der Geburt, ich habe jetzt sechs neue Erzählungen fertig und auch die zwei Abschnitte von Das Licht, die in Kürze in Zeitschriften erscheinen werden. Wir ihr wisst, wurde I Walk Between The Raindrops im New Yorker am 30. Juli veröffentlicht; ich habe erfahren, dass The Apartment demnächst bei McSweeney’s veröffentlicht wird und dass der erste Abschnitt des Romans, The Session, bald in der Zeitschrift Narrative erscheinen wird. Alles in allem? Wenigstens im Augenblick? Nun, ich vermute, dass die Geburten die Todesfälle übersteigen. Und dafür bin ich dankbar.

P.S. Was diesen Eintrag angeht, so gibt es nichts Neues an der Hundegeburtsfront. Wir sind jetzt am Ende der dreiundsechzig Tage dauernden Trächtigkeitsperiode, und sie scheint so weit zu sein, aber inzwischen frage ich mich, ob sie überhaupt schwanger ist. Vielleicht war das alles ein großer Irrtum, und die Erklärung ist einfach, dass sie einen Fußball verschluckt hat oder eine Boa Constrictor oder »Präsident« Trumps Ego. Wir werden sehen.


Im Original erschien der Text am 15. September 2018 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann. Foto: T.C. Boyle.