Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Ulrich Tepelmann

 

Ein Jubeltag für Euren ach so armen und bescheidenen Autor: Heute habe ich letzte Hand angelegt an zwei Bücher und sie an meinen Agenten geschickt, der sie dann wiederum an meinen Verleger schickt. Das erste ist der neue Roman, von dem ich Euch hier im Lauf des letzten Jahres berichtet habe und welchen ich am 12. Januar vollendet und nun fertig durchgesehen habe. Er heißt The Familiar und taucht ein in das Reich des tierischen Bewusstseins, nachdem Das Licht das menschliche Bewusstsein erforscht hat. Er bringt es auf schlanke 255 Seiten, was in dem Eineinhalb-Zeilen-Abstand, in dem ich schreibe, ungefähr dieselbe Anzahl an gedruckten Seiten ausmacht.
     Das zweite Buch ist eine Sammlung von Geschichten, die ich für meinen Verleger Ecco zusammengestellt habe, als Teil seiner Serie mit Kurzgeschichten-Bänden. Sie heißt When I Woke Up This Morning, Everything I Had Was Gone. Apropos schlank: Nach den zwei dicken Kurzgeschichten-Bänden und den neuen Erzählungen in The Relive Box von 2017 (erscheint auf Deutsch am 17. Februar unter dem Titel Sind wir nicht Menschen) enthält dieser Auswahlband lediglich zwölf Geschichten, ausgesucht aus meinen Sammlungen seit 2000. Ist das ein »Das Beste aus…«? Nicht unbedingt. Ein Best-of wäre mindestens zweimal so umfangreich, aber keine Angst, ich habe ein paar meiner Lieblinge hierfür ausgesucht. Was den Roman angeht, so kann ich nicht viel mehr verraten, als ich an dieser Stelle schon getan habe, aber bleibt dran, je mehr das Jahr fortschreitet, desto mehr Neues werdet Ihr über dieses und jenes erfahren.
     Wann soll er erscheinen? Das hängt ganz von meinem Verleger ab. Wir könnten es im Herbst machen, oder eher nächstes Jahr um diese Zeit. Ich hoffe, es wird wenigstens einen Auszug geben, je näher der Termin rückt, und dazu ein paar Kurzgeschichten, weil ich gerade dabei bin, die nächste Sammlung von neuen Geschichten fertigzustellen, benannt nach der Geschichte, die im New Yorker erschienen ist: I Walk Between The Raindrops.
     So. Was mache ich jetzt? Ich werde alle, die mir nahe sind, lieben, und dazu eine Menge Leute, die mir nicht nahe sind, Frau Boyle und meine Kinder umarmen (und meine Tiere), lange Spaziergänge unternehmen, ein paar Bar-Tresen mit meinen Ellenbogen polieren und … wenn die Zeit dafür gekommen ist, schreiben, schreiben, schreiben.

P.S. Der Jubel kommt, der Jubel geht: Ich glaube, ich war ein bisschen vorschnell: mein Agent teilt mir gerade mit, dass es Probleme mit der Sammlung von Geschichten gibt. Wir müssen das wohl fürs Erste zurückstellen. Bleibt dran, bis ich Neues verkünden kann.


Im Original erschien der Text am 20. Januar 2020 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann. Foto: T.C. Boyle.