Von T. Coraghessan Boyle

Deutsch von Ulrich Tepelmann

 

Nachdem ich zweimal in New York war und auch in Boston, Philadelphia, Washington, Chicago, Minneapolis und Denver, und gestern noch bei der Buchmesse in Santa Barbara vorbeigeschaut habe, bin ich jetzt für einen Tag zu Hause. Ich habe ein paar von Euch Message-Boardern von Angesicht zu Angesicht getroffen, und ich muss sagen, Ihr seid genauso schön wie brilliant. Die Besprechungen für Ein Freund der Erde trudeln ein, und sie sind so weit alle wirklich sehr gut – tatsächlich sieht es so aus, als hätten die Journalisten viel Freude an dem Buch, wenn man sich die Überschriften ihrer diversen Essays, Rezensionen und Profile anschaut. Mein Lieblingskommentar ist der folgende, aus »Die fragwürdigen Freunde der Erde« von Steve Goldstein, im Philadelphia Inquirer: »Die Erde ist beschmutzt. Und falls Sie es nicht gemerkt haben, unter dem Titel auf dem Umschlag steht: Fiktion? Doch als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, Boyle sei ein Softie geworden. Er hat das starke Coraghessan in seinem Namen gegen den schlappen Anfangsbuchstaben ›C‹ ausgetauscht. Vielleicht haben all die Jahre da draußen in Montecito, in denen er sich um seinen Garten gekümmert hat, seinen Raubtierinstinkt verkümmern lassen. Aber hey, das ist nur der Umschlag. Im Innern ist er immer noch der alte Tom, der Prinz der Dunkelheit.«
     Wunderschön, Steve. Ihr wisst natürlich, dass der Kunstredakteur zwar das Cover nach meinen Vorschlägen gestaltet, aber doch das letzte Wort hat. Ich mag dieses Cover sehr, aber, wie Ihr vielleicht vermutet, war ich gegen das Wort »Fiktion?«. Es schien mir ein kleines bisschen zu plump und abgedroschen. Und T.C. statt T. Coraghessan war ebenfalls ein Vorschlag des Kunstredakteurs, und ich habe sehr gerne zugestimmt, meinen Namen auf dem Umschlag abzukürzen, da ja innen drin, wie Mr. Goldstein so klug beobachtet hat, nach wie vor die volle Ladung steckt, T. Coraghessan Boyle. Jetzt freue ich mich auf den Westküsten-Teil der Tournee, zu dem Stopps in San Francisco (morgen abend) gehören, in Portland und in Seattle, und auch in L.A. und San Diego – und in ein paar Wochen noch ein schneller Abstecher nach Austin. Obwohl Bloomsbury den Freund am 18. Oktober herausbringt, habe ich dieses Mal nicht vor, nach Großbritannien zu kommen, einfach weil die Amerika-Tournee so anstrengend war – und noch sein wird.
     Und jetzt noch ein paar Verkäufersprüche, sozusagen. Mein Verleger wünscht sich nichts sehnlicher, als das dieses Buch auf allen Bestsellerlisten des Landes auftaucht, und er hat die Tour auf maximalen Erfolg hin geplant. Er hätte es gern, dass meine riesige Taschenbuch-Leserschaft auf das gebundene Buch fliegt, und zwar bald, damit die Verkaufszahlen in die Höhe schnellen. Und ich wünsche mir das ebenfalls. Denkt daran, es sind bis Weihnachten nur noch 91 Tage zum Einkaufen.


Im Original erschien der Text am 24. September 2000 auf www.tcboyle.com. Veröffentlichung des Textes auf www.tcboyle.de mit freundlicher Genehmigung von T.C. Boyle. Verwendung der deutschen Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Tepelmann.