Das wilde Kind
von T. Coraghessan Boyle
Zum Inhalt
Im Herbst des Jahres 1797 entdecken Jäger in Südfrankreich eine nackte Kreatur, die sich vor ihnen auf einem Baum versteckt. Ist es ein Mensch, ein Tier oder irgend etwas dazwischen? Die sensationelle Entdeckung spricht sich rasch herum, das Kind – wenn es denn eines ist – flüchtet mehrmals, bis es in einer Pariser Anstalt für Taubstumme landet. Victor kann weder sprechen, noch erkennt er sein Spiegelbild, er ist unempfindlich gegenüber Hitze und Kälte, isst Nüsse und Wurzeln, verabscheut gekochte Speisen. Die Experten, die an ihm erforschen wollen, ob der Mensch, frei nach Rousseau, von Natur aus gut sei, halten ihn für debil. Nur der junge Arzt Jean Itard ist davon überzeugt, dass die Ursachen für das merkwürdige Verhalten des Wolfsjungen kultureller und nicht biologischer Natur sind. Mit unendlich viel Geduld bringt er ihm die elementarsten Fähigkeiten bei und versucht aber auch, das Gefühlsleben des »Wilden« zu ergründen und ihn Dinge wie Dankbarkeit oder Mitleid zu lehren.
T.C. Boyle verarbeitet in dieser Geschichte den neben Kaspar Hauser berühmtesten Fall eines »Wolfskindes«. Immer schon hat diesen finsteren Humoristen die subtile Grenze fasziniert, an der sich entscheidet, wer Mensch und wer Tier ist. Mit der Erzählung von Victor von Aveyron ist ihm das zutiefst ergreifende Porträt eines Kindes gelungen.
Ausgaben
Deutsch von Dirk van Gunsteren
Hanser | 112 Seiten | ISBN 978-3446235144
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Deutsch von Dirk van Gunsteren
dtv | 112 Seiten | ISBN 978-3423140652
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Deutsch von Dirk van Gunsteren
Hanser | Format: EPUB
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Erzähler: Boris Aljinović
Der Hörverlag | Spieldauer: 2 Std. und 50 Min.
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